Erasmus+ Wochenbericht vom 29.3.2017

Nach unserem Flug aus Deutschland nach Rumänien fuhren wir in Begleitung von Fr. Melinda Bekö und ihrem Fahrer 4 Stunden lang zu unserem Hotel in Siebenbürgen. Vor unserer Ankunft dort, sahen wir auf der Fahrt die Armut im Szeklerland in dem zum Großteil Bauern leben. Diese wohnen oft in kaputten Häusern. Die zunächst einzigen wohlerhaltenden Gebäude waren Kirchen, diese sahen sehr historisch und wertvoll aus. Wie wir erfahren haben, werden diese von den Gemeinden gezahlt und nicht von den Bürgern in Form von Kirchensteuern.

Spezielle Gebäude waren die sogenannten „Zigeuner Paläste“. Umgeben von dem Elend sah man dennoch die schöne und gut erhaltende Natur. Riesige Landschaften ziehen sich durch das Land. Es gibt kaum eine Stelle in Rumänien wo man nicht umgeben von Natur ist. Fährt man tiefer ins Land kann man sogar die Karpaten betrachten.

Unser Hotel in Odorheiu Secuiesc, war dennoch in einer guten Gegend gelegen wie man im folgenden Bild sehen kann:

Donnerstag, 30.03.2015

Der Donnerstag begann um 8:00 Uhr mit einer dreistündigen Fahrt durch Transsilvanien. Um 11:00 Uhr sind wir dann am Schloss Bran angekommen wo wir anschließend einen Rundgang gemacht haben.

Das Schloss Bran wird aus touristischen Zwecken als „Dracula Burg“ bezeichnet, tatsächlich hat aber Vlad Dracul, der Vorlage für die Romanfigur von Bram Stoker war, hier nie gelebt. Blick auf den Innenhof und die Schwertsammlung:

Unsere Gruppe hat sich dann um 12:00 Uhr vor dem Schloss getroffen und ist danach in kleinen Gruppen im Vorhof vor‘m Schloss herumspaziert, um eventuell kleine Souvenirs zu besorgen. Nach dieser halben Stunde sind wir mit dem Bus nach Braşov (Kronstadt) gefahren, um dort das gemeinsame Mittagessen in einem rumänischen Restaurant zu uns zu nehmen. Anschließend machten wir einen Rundgang in der schwarzen Kirche. Danach durften wir eine Stunde lang in kleinen Gruppen Braşov erkunden. Am Abend sind wir mit dem Bus nach Odorheiu Secuiesc zurückgefahren, um uns dort für das Begrüßungsessen um 19:30 Uhr vorzubereiten.

Freitag, 31.03.2015

Der Freitag begann morgens um 8:50, als zwei Schülerrinnen aus der Schule uns vor dem Hotel abgeholt und uns zur Schule begleitet haben. Dort wurden wir um neun Uhr von der Projektleiterin der rumänischen Gastschule, dem Schulleiter der Schule, dem Sekretär des Bürgermeisters von Odorheiu Secuiesc und Frau Nierfeld als Projektleiterin der koordinierenden Schule begrüßt.

Nach der offiziellen Begrüßung haben wir die Gruppenbildung mit einem kleinen Spiel durchgeführt. Es gab sieben Gruppen, die die sieben Burgen in Siebenbürgen präsentieren sollten. Als die Gruppen gebildet worden sind, haben wir auch sofort die Schule mit einem Schnitzeljagd-Spiel besichtigt. Als wir die ganze Schule nach Buchstaben durchgestöbert haben, sind alle Gruppen nochmal kurz zusammen gekommen, um die Ergebnisse zu vergleichen.

Um 10:30 Uhr hatten wir dann eine Kaffeepause. Die Gastgeber aus Rumänien präsentierten anschließend über die Bauweise der Szekler-Häuser. Wir durften dann in den Gruppen unsere eigene Vorstellung von einem Szekler-Haus aufzeichnen. Abschließend haben wir dann noch einen Lückentext zu diesem Thema bearbeitet. Ab 11:45 Uhr hatten wir eine Mittagspause mit einem Mittagessen in der Schulkantine. Gestärkt präsentierten die Österreicher um 14:30 Uhr ihre Hausaufgabe in Form von kurzen Filmen über T-Shirt sowie Jeans-Produktion mit anschließenden Übungsaufgaben (Lückentext, Domino, Kreuzworträtsel). Zur Krönung des Tages, hatten wir mit den Österreichern dann am Abend ein gemeinsames Essen.

Samstag, 01.04.2017 - Stadterkundung

Als wir um 9:00 die Schule betraten nachdem wir im Hotel in Ruhe frühstücken konnten, ging es direkt los. Es mussten uns nur noch ein paar Infos zum heutigen Tag erklärt werden. Nun konnte die Stadterkundung beginnen!

Allen Gruppen wurden unterschiedlichen Aufgaben zugetragen, die an verschiedenen Orten bearbeitet werden mussten, wie zum Beispiel ein Hochzeitsfoto im Stadtpark von Odorheiu Secuiesc zu machen…

Meine Gruppe meisterte alle Aufgaben ohne Probleme, so dass dann noch Zeit für ein Eis da war...

Als wir dann bei der letzten Aufgabe des Stadterkundungsquiz angelangt waren mussten wir nur noch im Markt Zutaten kaufen. Vor dem Markt sahen wir ein älteres Modelle der in Rumänien weit verbreiteten Automarke Dacia:

Dann war die Stadterkundung auch schon zu Ende. Da sich die Suche ein bisschen in die Länge zog, mussten wir aus Deutschland, auch schon mit der Präsentation der Hausaufgaben beginnen.

Präsentation der HA Deutschland:
Unser Thema war die Produktion von Handys, die darin steckenden Bauteile und das Problem der Gewinnung von Coltan im Kongo. Dazu haben wir einen Film geguckt der uns darauf hinweisen sollte, wie gefährlich der Abbau für die Menschen im Kongo ist. In den Minen im Kongo sterben jährlich 1.000 Menschen aufgrund von Erstickung, oder durch Erschießung durch die Soldaten.

Fotowerkstatt
Als dann auch wir mit unserer Präsentation fertig waren begaben wir uns zur Fotowerkstatt Kovats in Odorheiu Secuiesc:

Dort haben wir sehr viel über die Geschichte der Fotografie gelernt. Außerdem wurde uns gezeigt, was man beachten muss, wenn man ein Foto in der damaligen Zeit geschossen hat.

Dieser Stuhl und dieses Stativ wurde dafür genutzt um eine gerade Haltung zu haben und sich nicht zu bewegen, sonst wurde das Bild verschwommen. Abschließend haben wir ein Gruppenfoto geschossen im Stil der alten Generation…

Ungarn Hausaufgaben Präsentation:

Als wir wieder zurück in der Schule waren, haben uns die Schüler aus Ungarn ihre Hausaufgaben präsentiert. Ihr Thema handelte von der allgemeinen Nutzung von Verpackungen und dem Umlauf von Pfandflaschen im Besonderen. Dazu haben wir einen sehr informativen Film geguckt und haben anschließend ihre Aufgaben gelöst. Zudem ist uns erzählt worden, dass es erst seit kurzem Pfandflaschen in Ungarn gibt und in Rumänien noch gar nicht.

Somit war der Samstag auch schon zu Ende und wir konnten unseren Abend selbst gestalten.

Sonntag, 02.04.2017- Tagesausflug nach Schäßburg

Heute ging es ab 10:00 Uhr nach Schäßburg zur Erkundung der Geburtsstädte von Graf Dracul. Als wir nach einer einstündigen Fahrt ankamen konnten wir das Haus des Grafen ansehen. Schäßburg hat viele Sehenswürdigkeiten, z.B.: die Bergkirche, der Stundturm, das Geburtshaus von Vlad Tepes, die Klosterkirche...

Am Mittag konnten wir dann in Schäßburg im Restaurant Sighisoara –Transilvania eine Pizza essen.

Besuch des Töpferdorfes Korond:

Am späten Nachmittag erreichten wir das Töpferdorf Korond. Dort wurde uns gezeigt, wie die Waren getöpfert werden und wir hatten die Möglichkeit Souvenirs zu kaufen…

Nun ging es auch schon wieder zurück ins Hotel, wo wir den restlichen Tag selber gestalten konnten.

Montag, 03.04.2017

Nach dem Frühstück trafen wir uns um 8:45 Uhr im Hotel. Vom Hotel aus gingen wir zu unserem Bus, der uns zu einer rumänischen Firma bringen sollte. Nach ca.35 Minuten erreichten wir die Firma MACOPS. Diese ist eine Baufirma, die sich auf die Restaurierung von alten Häusern und Kirchen sowie Neubauten spezialisiert hat. Als wir den interessanten Firmenbesuch beendet hatten, fuhren wir mit dem Bus zum Haaz Rezso Museum.

Als wir dort angekommen waren, wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt. Die deutschsprachige Gruppe und die Ungarisch sprechende Gruppe. Zur Zeit befindet sich dort die Ausstellung über das Panoramagemälde von Jan Styka (polnischer Maler) das den Unabhängigkeitskrieg der Ungarn zeigt, wie uns von einem Englisch sprechenden Museumsführer erklärt wurde. Das Panoramagemälde war 200 Meter lang und 15 Meter hoch und wurde vom Künstler zerteilt nachdem er nicht bezahlt wurde. 18 Einzelteile werden in der Ausstellung „Transylvanian Panorama“ gezeigt.

Nach dem Museumsbesuch gingen wir weiter zu einer Kirchengemeinde, wo wir Kaffee, Wasser und Kuchen bekamen. Dort erzählte uns ein Pfarrer, der Mann von Melinda, etwas über die Geschichte und den Bau der Kirche. Nach dem Kirchenbesuch gingen wir zu Fuß eine halbe Stunde zurück zur Schule, wo uns ein Mittagessen erwartete. Es gab ein leckeres Kartoffelpüree mit einer Soße mit Hühnchenfleisch. Nach dem Mittagessen hatten wir bis 17.45 Uhr Freizeit. Während dieser Zeit erkundeten wir die Stadt. Dann machten wir uns chic für den Tanzabend in der Turnhalle des Internats. Es wurden uns traditionelle Tänze, in den Trachten der verschiedenen Dörfer der Umgebung, gezeigt.

Danach wurden wir von dem Tanzlehrer der Schule angeleitet, selber mitzutanzen. Anschließend gab es Wildschwein-, Reh- und Hirschfleisch von den Eltern eines Schülers. Zudem gab es Brot mit einem selbstgemachten Gemüseaufstrich. Nachdem wir die Zeiten für den nächsten Tag festgelegt hatten, wurden wir entlassen.

Dienstag, 4.04.2017

Um 8:45 trafen wir uns erneut vor dem Eingang zum Hotel. Anschließend sind wir gemeinsam zum Internat gelaufen. Dort verfassten wir selbstständig unsere, uns zugewiesenen, Tagesberichte. Nachdem wir fertig waren, wurden uns nach einer kurzen Kaffeepause unsere Zertifikate vom Schulleiter übergeben. Wir wurden nacheinander aufgerufen. Dabei wurden uns feierlich unsere Zertifikate inklusive Gastgeschenken übergeben. Diese beinhalteten eine Tasse aus dem Töpferdorf Korond und eine Lebkuchentulpe.

Danach wurden uns Bilder gezeigt, auf denen wir in den internationalen Gruppen bei dem Stadtquiz und während der Arbeitsphasen zu sehen waren. Zum Schluss haben sich die nationalen Gruppen gegenseitig beschenkt. Um 13:00 Uhr trafen wir uns zu dem Abschiedsessen im Hotel. Zur Vorspeise gab es eine Rindersuppe, für Vegetarier eine Gemüsesuppe. Als Hauptspeise aßen wir Kartoffeln mit Hühnchen und gebackenen Käse. Vegetarier bekamen die Speise ohne Hühnchen. Zum Dessert gab es Crêpes mit Sauerkirschmarmelade. Nach dem Essen begann unsere freie Gestaltung des Nachmittags. Während dieser Zeit haben wir uns weiterhin mit den anderen Nationen angefreundet.

Mittwoch der 05.04.17

Mittwoch war für die Teilnehmer des Erasmusprojekts der letzte Tag in Odorheiu Secuiesc. Am frühen Morgen um ca. 6 Uhr nahmen wir den Bus Richtung Flughafen. Während der Fahrt waren alle müde und erschöpft. Auf dem Weg, waren wir wieder komplett von der Landschaft Rumäniens umgeben.

Am Flughafen angekommen checkten wir ein und flogen letztendlich nach einer Stunde Warten zweieinhalb Stunden nach Dortmund (Deutschland). In Deutschland wieder angekommen, fuhren wir mit dem Bus vom Flughafen zum Dortmunder Hauptbahnhof und weiter mit der Regionalbahn zurück nach Essen. Auf eigene Verantwortung fuhr dann jeder nach Hause.

Fazit
Die Woche in Rumänien empfanden wir Schüler und so wohl auch Lehrer meiner Meinung nach als lehrreich, denn man konnte sich nicht nur ein anderes Bild von Rumänien machen, sondern auch ein anderes Bild über die Leute , denn diese waren recht freundlich und offen. Die Woche hat sehr viel Spaß gemacht, da sich alle europäischen Schüler gut verstanden haben, nicht nur im Rahmen des Projekts, sondern auch so in der Freizeit. Es wurden Nummern und Kontakte untereinander ausgetauscht. „Erasmus“ ist eine gute Möglichkeit um sich mit anderen Kulturen zu beschäftigen und sich mit anderen Jugendlichen zu auszutauschen und zu arbeiten.

von Aaron Kofi Ayaa (16HM2), Sami Antonio, Carla Hildebrand und Tim Schmidt (alle 16HM3) sowie Bill Mpuraniere (15HM2)